Noon

Ein Kochbuch ausschliesslich mit Mittagsgerichten. Einzigartig. Die Rezepte sind rasch zuzubereiten. Die Gerichte sind abwechslungsreich, schmecken lecker und für jedermann gut umsetzbar. Raffiniert sind die Kombinationen starker Aromen (Blauschimmel und Früchte, erdige Gemüse / salzig und süss usw.). Dadurch wird das einzelne Gericht besonders. Die Begleittexte sind flüssig zu lesen und logisch aufgebaut. Der Nutzwert ist hoch, da die Gerichte überzeugen und einfach zubereitet werden können. Zudem entspricht dies dem heutigen Zeitgeist: Gemüse, Früchte, wenig Fisch und noch weniger Fleisch. Die Rezepte sind ausgewogen. Für jeden Geschmack hat es etwas dabei, einfach und kreativ, für Familien bis Einzelhaushalt geeignet.

Meike Peters ist ein inspirierendes, stilvoll gestaltetes Buch gelungen, indem sie zeigt wie unkompliziert das Essen im Alltag sein kann.

Pilze aus Wald und Stadt

Ein Männchen steht im Walde und jetzt auch in einem sehr gelungenen Kochbuch. Eine Fotografin, ein Fotograf, ein Koch und eine Pilzexpertin haben sich für dieses Projekt zusammengetan.

Das Buch vermittelt grundlegende Kenntnisse und kommt einem Pilzbestimmungsbuch nahe. Die Informationen sind detailliert, jedoch nicht zu wissenschaftlich und daher auch für Laien gut verständlich. Das Buch ist durchgängig gut zu lesen. Die Untertitel zu den aufgezeigten Pilzen sind extrem kreativ formuliert. Die Rezepte sind nach dem Pilzkalender saisonal gegliedert. Sie sind typisch Maurice Maggi. Kein Unbekannter, wenn es um kreatives Verwerten von selbstgesammelten Blättern, Pilzen und was die Natur sonst noch so hergibt, geht. Einfach nachzukochen und dennoch überraschend im Geschmack. Selbst das eine oder andere asiatische Gericht hat es zwischen die Buchdeckel geschafft.

Die Pilzfotos sind schlicht grandios. Passende Stimmungsbilder des Waldes in unterschiedlichen Jahreszeiten ergänzen die Illustration.

Fazit: Ein sehr ästhetisches Natur- und Kochbuch für alle Pilzbegeisterte, die das Zubereiten dieser nicht scheuen. Ein Werk, das die trendigen Kochbücher überdauern wird.

a punto

«Ein Rezept ist eine durchdachte, erprobte Konstruktion. Ein Bauplan mit einem im besseren Falle soliden Fundament. Mit einer optimalen Balance der Zutaten, klar definierten Zubereitungsschritten und einer unverwechselbaren Identität. Das verlangt nach einer gewissen «Präzision». Mit dieser Definition trifft Claudio Del Principe den Nagel auf den Kopf.

Fundiert, pointiert und humorvoll sind die Kochnotizen niedergeschrieben. Die Beiträge des Autors zur Esskultur lesen sich gefällig und treffen zahlreiche wahre Kerne. Die kulinarischen Gedanken stehen im Mittelpunkt, die Rezepte sind ergänzend zu verstehen. Das Buch lebt von den vielfältigen kulinarischen Erfahrungen des Autors. Er spricht dem Preisrichtergremium da und dort aus der Seele. Die Texte sind bereichernd.

Kulinarik – ein bisschen anders.

Liechtensteiner Kochbuch

Rezepte und Geschichten aus dem Fürstentum

Das Buch ist urchig und mit dem «stoffigen» Einband passend gestaltet. Die blaue Schrift wirkt edel. Die Rezepte sind einfach gehalten und mit spannenden Hintergrundgeschichten verbunden. Das Buch wirkt authentisch. Der «Ländle-Charakter» ist spürbar und macht das Buch sympathisch. Die Zubereitung der Gerichte ist kurz und einfach erklärt. Zu kurz? Vorkenntnisse in der Küche wird so unumgänglich. Die Zubereitungszeiten fehlen meist.  Die Bildsprache ist ansprechend und macht Lust auf mehr.

Die eingestreuten Dialektwörter sorgen für Geborgenheit. Erklärt werden diese im Glossar am Schluss des Buches.

Das Buch verbindet Tradition und Kultur mit typisch regionalen Produkten und Rezepten. Wertvoll und sympathisch.

Mein Bayern

Die Autoren interpretieren in «Mein Bayern» schlichte und traditionelle bayrische Gerichte neu. Bayerisch bodenständige Küche moderner aufgemacht und vom Rezeptaufbau sehr gut nachvollziehbar. Das Buch besteht aus drei Teilen, Rezepten, Persönliches vom Autor und alles rund um bayrische Produzenten und Ihren Produkten. Die Teile sind gut zusammengeführt und aufeinander abgestimmt, was das Lesen spannend und sehr persönlich macht. Die Texte passen gut zum Thema. Insbesondere Die «Ausflüge» zu den Produzenten / Lieferanten sind spannend zu lesen. Umso mehr, wenn man einzelne Personen und ihre Philosophie persönlich kennt. Stimmig.

Die Kulinarik steht klar im Vordergrund. Bayern wird durch die Zutaten und den Autor spürbar, ist jedoch nicht omnipräsent. Schade sind die Hintergründe zu den Rezepten nicht überall beschrieben. Auch eine Zubereitungszeit fehlt. Teilweise sind die Rezepte über mehr als zwei Seiten abgebildet. Zum Nachkochen nicht wirklich hilfreich. Die Stimmungsbilder passen gut zu den Texten.

Zu Gast im Engadin

Der grossformatige Band stellt mit dem Engadin eine der malerischsten Regionen der Schweiz vor. Fotograf Mayk Wendt vermag Landschaft, Portraits und Essen stimmungsvoll abzulichten. Die besten Restaurants und Hotels der Gegend werden in Szene gesetzt. Die Landschaften, Persönlichkeiten und Hotels sind sehr ansprechend beschrieben. Dabei verrät Claudia Knapp reichlich Insiderwissen. Hier steckt enorme Recherchearbeit dahinter. Das Coffee Table Book ist selbst für versierte Engadin-Fans bereichernd. Ein wertvoller Kompass für alle, die die Region vom Unterengadin über St. Moritz bis nach Sils erfahren wollen. Die innovativen und gleichzeitig anspruchsvollen Rezepte sind regional geprägt:  Birnen-Raviolo, Engadiner Hochzeitssuppe, Rehmedaillon mit Rotkabis, Spätzli und Rotweinsauce oder rätoromanisches Weinschaumsüppchen. Der Schwierigkeitsgrad der Gerichte ist für den ambitionierten Hobbykoch oder den Profi geeignet. Die Tatsache, dass manche Rezepte auch in Rätoromanisch abgedruckt sind, lassen die Seele des Engadins spürbar machen.

Ein rundum gelungenes Buch. Besonders hervorzuheben sind Format, Cover und das Zusammenspiel von Papierqualität, Fotos und Layout. Das Buch ist optisch und haptisch ein Genuss.

 

Cocktailkunst

Mit dem Titel «Cocktailkunst» halten wir ein Standardwerk für Einsteiger und Barbegeisterte in den Händen. Bar-Profis sind wohl bereits mit allen Fakten und Rezepten vertraut. Die Techniken, Sinnesprofile, Hintergründe und Geschichten sind im Lehrbuchcharakter geschrieben. Das Basiswissen zur Bar-Praxis wird spannend beschrieben. Wertvolle Tipps rund um Cocktails sind eingebettet. Die beschriebenen Rezepte sind aufwändig und detailliert bebildert. Die Fotos passen sich gut in die Texte ein. Die Teile «Harmonielehre» und «Wahrnehmung» überraschen und erweisen sich als hilfreich.

Hotel & Tourismus

Zwischen solidem Einband stecken sehr viel Detailinformationen zu Hotel und Tourismus. Die Randnotizen, Hinweise und Verknüpfungen helfen den Lesenden sich im Buch zurecht zu finden. Ein umfassendes, handwerklich ordentliches Buch mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, nicht zuletzt auch dank des digitalen Zusatzpakets. Mit Fokus auf die Arbeiten an der Rezeption wird der gesamte Prozess vom Einchecken bis zum Auschecken aufgearbeitet. Selbst der Bereich Marketing und Controlling sind ausführlich gestaltet und helfen die vor- und nachgelagerten Abläufe zu verstehen. Viele Tipps und Vorschläge helfen den Lernenden in manchen Situationen sicher und souverän aufzutreten.

Die Inhalte sind klar verständlich dargestellt. Jedoch sind nicht alle Angaben zeitgemäss. Die Faktorrechnung bei der Kalkulation der Getränke-Verkaufspreise dünkt uns veraltet. Auch etwas angestaubt wirken die Illustrationen. Sind jedoch passend.

Splendido – Italienische Produktkunde und Rezepte

Die Autoren gehören in Deutschland zu den ausgewiesenen Kennern der italienischen Küche. Ganz in Splendido-Manier kommen die Rezepte schlicht und oft nahezu ohne Mengenangaben, jedoch mit viel Herz daher. Genau das zeichnet dieses Buch aus. Diese Freiheit macht das Kochen herausfordernd und spannend zugleich. Nichts für Unsichere. Wertvolle Tipps bereichern den Text. Die Rezepte sind nach Produktgruppen sortiert und mit ausführlichen Warenkunde-Kapiteln bereichert. Die reduzierten und produktfokussierten Rezeptfotos entsprechen dem Charakter des Buches. Die Schlichtheit steht für das italienische Lebensgefühl und die simple, aber hochwertige italienische Küche.

 

Hafächabis, Chabis und Schaffleisch, Chabishafä

Hafächabis ist ein Schweizer Esskulturgut. Ein einfacher Eintopf, aus Weisskohl, Kartoffeln sowie Lamm- oder Schweinefleisch. Elf Menschen aus drei Kantonen verraten ihre Lieblingszubereitung. Entstanden ist eine ungewöhnliche, soziokulturelle Reportage auf rund 200 Seiten. Die Geschichten rund um den «Chabis» und deren Köche wirken authentisch und persönlich. Sie erinnern an das ehrliche und einfache Kochen, was dieses Buch ausmacht. Die Rezepte sind eher «Beiwerk» und vermutlich über Generationen gewachsen. Sie sind nachvollziehbar beschrieben und lassen sich zweifelsohne gut nachkochen.

Ein kleines Gesamtkunstwerk das rundum überzeugt. Schön und bibliophil aufgemacht mit stimmigem Layout und inhaltlich weit mehr als nur ein Kochbuch. Eine Hommage an ein Gemüse, an die traditionelle Machart, an die Menschen und ihre Lebensart. Ein inspirierendes Lesebuch, bereichernd durch die Porträts und natürlich die Rezepte.