Hülsenfrüchte

Erbsen, Linsen, Bohnen erleben einen Boom. Früher galten die kleinen Samen als schwer verdaulich, langwierig in  Zubereitung und langweilig im Geschmack. Mit «Linsen-Orangen-Suppe», «Schwarze-Bohnen-Burger» oder «Schoggi-Hummus» zeigt Dorrit Türck wie raffiniert Kochen mit Hülsenfrüchten sein kann. Die Rezepte sind sinnvoll aufgebaut. Sie sind mit informativen Symbolen zu Saison und Zubereitungszeit ergänzt. Besonders gefällt die Angabe der Hülsenfrüchtemengen in roh und in gekocht.

Im Grundlagenteil werden die einzelnen Hülsenfrüchte kurz portraitiert. Eine Tabelle gibt Aufschluss über Einweich- und Garzeiten der Nährstoffbomben.

Zum Buch: Das Cover ist ansprechend gestaltet. Das Bild der Hülsenfrüchte passt. Haptisch wirkt es modern und gelungen. Die Texte sind kurz, einfach und gut lesbar. Die stimmungsvollen Fotografien von Martin und Linda Hemmi verleihen den Gerichten eine einladende und appetitliche Wirkung, die Lust aufs Nachkochen macht.

Früchteküche

Obstvielfalt auf mehr als 300 Seiten bietet die Früchteküche. Die Schweiz ist ganz schön fruchtig: denkt man an die süssen Kirschen aus dem Fricktal, die Basler Pflaumen, die Walliser Aprikosen oder die knackigen Äpfel aus der Ostschweiz.

Die vielseitigen Gerichte sind mal klassisch, mal kreativ. Überraschende Kombinationen, schön bebildert und ansprechend beschrieben, machen Lust aufs Nachkochen. Die Rezepte sind klar strukturiert, einfach umzusetzen und alltagstauglich. Mit kreativen Ideen zeigt die Autorin wie harmonisch süsse und salzige Aromen kombiniert werden können.  Beeindruckend was mit regionalen Früchten aus dem eigenen oder Nachbars-Garten alles möglich ist.

«Früchteküche» ist mittels Crowdfunding finanziert, im Eigenverlag herausgebracht und selbst produziert worden. Hier steckt Herzblut drin.

Das Urteil des Preisrichtergremiums: absolut – lesenswert. Etwas mehr Raum für Grundrezepte, Methoden zum Konservieren oder Fermentieren von Früchten wäre wünschenswert gewesen.

Wir freuen uns auf weitere Kochbücher aus dem eigens gegründeten Verlag smak.

Das neue Lexikon der Früchte und Gemüse

Lothar Bendel hat sein Wissen über Früchte und Gemüse akribisch und nahezu vollständig zusammengestellt. Auf 600 Seiten bieten mehr als 9’000 Begriffe einen hohen Informationsgehalt. Das Lebensmittellexikon hält Antworten auf nahezu alle Fragen zu Früchten und Gemüsen bereit. Inhaltsstoffe, Vitamine, Ballaststoffe, Eisen usw. werden für jedes Produkt genauestens aufgezeigt. Eine Kalorientabelle, ein Namensglossar und ein Saisonkalender für den Anbau einheimischer Früchte und Gemüse runden das enorme Wissensbuch ab. Kaum eine Frage zu Früchten oder Gemüsen bleibt hier unbeantwortet.

Das vorliegende Lexikon lädt auch zum Schmökern ein.

Fotos lockern die immense Arbeit bereichert.

Fazit: Hoher Nutzwert für Haushalt und Profiküche.

Zu Gast am Gardasee

Genuss mit allen Sinnen! Gräfin Pahlen zeigt uns charmante kulinarische Schätze in der idyllischen Region des Gardasees. Diese exklusiven Geheimtipps machen den Aufenthalt unvergesslich. Versteckte Gassen und romantische Plätze am Seeufer lassen die Besucher ins Schwärmen geraten. Ein sehr schöner Reiseführer mit Rezepten und Tipps der Autorin.

Das Buch ist handwerklich hochwertig gemacht. Eine solide Fadenbindung hält die Seiten zusammen. Das Buch lässt sich gut blättern. Der eine oder andere Satz ist etwas lang und verschachtelt geschrieben, was das Lesen etwas erschwert. Die zahlreichen Schriftarten und -typen lassen die Seiten etwas unruhig erscheinen.

Der Titel ist nach Landesteilen rund um den See gegliedert. Das Register ist ansprechend. Inhaltsverzeichnis und Register ergänzen sich. Das integrierte Kartenmaterial erlaubt die beschriebenen Orte geografisch einzuordnen.

Einzigartig ist die Bildsprache von Mayk Wendt. Das Buch vereint Reiseführer, Kochbuch und Bildband in einem. Wie Mayk Wendt Landschaften, Menschen und Kulinarik fotografisch wiedergeben kann ist eine wahre Kunst.

Hier fliesst die Liebe. Persische Küche.

Die Zwillingsschwestern Forough und Sahar Sodoudi erzählen ihre Lebensgeschichte und lassen in die Kulinarik Persiens blicken. Sie vermitteln ein selten tiefgründiges Bild der persischen (Ess)kultur. Anregend und zielgruppengerecht berichten die Autorinnen aus ihrem Herkunftsland. Der Informationsgehalt macht das Buch authentisch.

Die Rezeptauswahl ist nachvollziehbar wiedergegeben. Endlich erklärt hier jemand, wie diese spannende Reiskruste in Variationen einfach zu machen ist.

Angenehm schlicht und trotzdem farbintensiv zeigt sich die Foodfotografie von Vanessa Maas.

Die grosse Thai-Kochschule

Von Streetfood bis Gourmetfood zeigt «Die grosse Thai-Kochschule» rund 100 Rezepte und deren Küchentechniken. Dazu gibt es auf 400 Seiten viel Hintergrundwissen zur thailändischen Kochkultur und eine ausführliche Warenkunde. Mit diesem Grundkochbuch lässt sich die thailändische Küche entdecken. Der Leser taucht in die aromatische Welt dieser Küche ein: würzige Curry mit Schweinebauch und Schlangenbohnen, knusprige frittierte Reisbällchen mit Mungbohnen oder die exotische Kombination von Garnelen mit Mango und Zitronengras sich unter den Rezepten. Die Warenkunde ist fundiert und die Abläufe bei der Zubereitung anschaulich und nachvollziehbar beschrieben. Sehr hilfreich gestaltet sich die Unterteilung in essenzielle Zutaten und solche die austauschbar sind.

 

Das Grundlagenbuch zur Thai-Küche ist sehr informativ und gut gegliedert. Grossformatige, farbenfrohe, authentische Fotografien von Land, Menschen und Märkten zeigen die Faszination Thailands.

 

Die grosse Thai-Kochschule – ein Standardwerk der thailändischen Küche.

 

Schwiizer Znacht

Zwischen festen Buchdeckel und gut gebunden wird Schweizer Küche mit weit mehr als Rösti, Raclette und Birchermüesli geboten. Die Informationen begleitet von Grafiken und Kartenmaterial sind gut gegliedert. Der Leser findet sich im Buch rasch zurecht. Die Rezepte sind sinnvoll und sehr übersichtlich aufgebaut – leicht Nachzukochen.

Gut gelöst hat die Autorin die Übergänge des Althergebrachten (man darf es nicht verändern!) in die heutige Zeit mit eigenen Ideen / Abänderungen in den Rezepten (ich mache es halt so). Sie verbindet auf einfache Weise die Tradition mit dem modernen Alltag. So finden sich Linsen in der Basler Mehlsuppe oder sie ersetzt beim Neuenburger Eintopf die Schnecken mit Poulet und regt auch zu eigenen Varianten und Serviervorschlägen an.  Das wirkt natürlich und passt gut in die heutige Zeit.

Das Buch besticht vor allem durch seine hervorragend recherchierten Geschichten zu den einzelnen Rezepten. Diese Geschichten sind es, die das Buch so besonders machen.

Feuerduft – Gemeinsam kochen über Flamme, Glut und Rauch

Kaum jemand vermag das Kochen über offenem Feuer so gut in Worte fassen, als Monika Di Muro und Chris Bay. Im Zentrum des nun vorliegenden Titels stehen die Kochmethoden, die Ausrüstung, die verschiedenen Temperaturen, Feuerstellen und das Brennmaterial.

Urig und unkonventionell sind etwa die Rosmarin-Erdbeeren, das Zimteis oder der Backkürbis. Fleisch und Fisch spielen im Buch eine Nebenrolle. Die Fotografie ist passenderweise dunkel gehalten.

Jan

Das Buch «Jan» liegt vor uns. Edel, blauer Stoffeinband, silbrige Schrift, silbrige Buchdeckelinnenseiten. Solide gebunden.

 

Jan Hartwig lässt uns in seinem Erstlingswerk in seine kulinarische Welt der Sterneküche blicken. Einzigartige Kreationen bringen die Spitzenküche nach Hause. Die Rezepte sind klar formuliert, gut strukturiert, teilweise anspruchsvoll und natürlich sehr, sehr aufwändig. Die Rezepte erfordern profundes Grundwissen sowie eine gewisse küchentechnische Grundausstattung. Bemerkenswert ist der Bereich der süssen Gerichte. Bereits die einzelnen Zutaten zu beschaffen, wird zur Herausforderung.

Jedes Gericht wird von Jan Hartwig selbst und zudem von Gastrokritiker Jürgen Dollase kurz umschrieben. Dies bietet insbesondere dem professionellen Leser einen Mehrwert und hilft die Aromen und deren Zusammenspiel zu verstehen.

Die Bilder sind teils über eine Seite hinaus inszeniert. Allerhöchste Kunst. Wir haben kaum ein Kochbuch gesehen, welches derart brilliante Gemälde präsentiert. Gestochen scharf. Kunstvoll mit «scharfen» und weniger «scharfen» Kamerafokus. Vor allem die Bilder, bei welchen eine Flüssigkeit (Sauce, oder ähliches) auf dem Bild hinzugefügt werden, sind meisterlich. Wie lange wohl eine derartige Aufnahme gedauert hat? Auch die Stimmungsbilder sind sehr stillvoll und hochstehend.

Fazit: Das erste Kochbuch von Jan Hartwig ist zweifelsfrei eines der besten Kochbücher dieses Jahrgangs. Werfen Sie einen Blick in die Sterneküche von Jan Hartwig und entdecken Sie spannende und exquisite Gerichte. Das gilt sowohl für das Druckwerk im Regal als auch für die Restauration in München.

Mann backt Kuchen

Abwechslungsreiche Blechkuchen, Rührkuchen und Biskuitrouladen finden wir unter dem Titel «Mann backt Kuchen». Die Kuchenrezepte sind ansprechend gestaltet. Die gewählten Schrifttypen und die Einteilung in einzelne Komponenten machen die Rezepte übersichtlich. Die Zubereitung wird Schritt für Schritt erklärt. Auch Backanfänger finden sich zurecht. Die Bildsprache überzeugt. Die Kuchen sind schön fotografiert und illustriert.

«Mann backt Kuchen» hebt sich von anderen Backbüchern ab. Marian Moschen erreicht die Zielgruppe «Kuchenliebhaber vom Anfänger bis zum Profi, Familien, Singles und Wohngemeinschaften» treffsicher.