Claudio Del Principe weiss, wie italienische Küche geht. Unermüdlich setzt er sich dafür ein, auch bei den einfachsten Gerichten aus jedem Produkt das Beste herauszuholen. So wie es die Mammas und Nonnas in Italien machen – und immer schon gemacht haben. Sie taten es nicht freiwillig, sondern vielmehr aus Armut. Die bescheidene, demütige Küche erweist sich heute wieder als zeitgemäss. Die Rezepte beweisen, wie gut einfaches Essen sein kann.
Die einleitenden Kapitel überzeugen durch fundierte Informationen und beleuchten auch die kulturellen und historischen Hintergründe. Die Rezepte sind mit stimmungsvollen Kurztexten versehen, die die Haltung des Autors unterstreichen. Ein Rezept ist eine durchdachte, erprobte Konstruktion. Ein Bauplan mit einem möglichst soliden Fundament. Mit einer optimalen Balance der Zutaten, klar definierten Zubereitungsschritten und einer unverwechselbaren Identität. Das verlangt nach einer gewissen Präzision – hier ist das tatsächlich sehr gut gelungen. Fundiert, pointiert, manchmal eine Prise Ironie oder Belehrung lesen sich die Aussagen und Anweisungen.
Kurzum, wer italienisches Essen liebt und Inspiration für eine gesunde, auf frische Zutaten basierende Altagsküche sucht, tut sich mit dem Erwerb dieses bereichernden Titels definitiv einen Gefallen. Das Buch schlägt eine Brücke zwischen Tradition und Nachhaltigkeit, indem es saisonale Zutaten, Minimalismus und den bewussten Umgang mit Lebensmitteln ins Zentrum stellt.